Das sogenannte “Sieb der Wahrheit” oder “Dreifache Filter-Test” wird oft mit Sokrates in Verbindung gebracht, obwohl es keine direkten Belege dafür gibt, dass er diese konkrete Lehre in dieser Form verwendet hat. Es handelt sich eher um eine populäre Legende, die Sokrates zugeschrieben wird, um seine Philosophie des kritischen Denkens und der Wahrheitssuche zu veranschaulichen.
Die Geschichte besagt, dass ein Mann zu Sokrates kommt, um ihm etwas über einen gemeinsamen Bekannten zu erzählen. Bevor Sokrates ihm jedoch erlaubt, fortzufahren, fragt er den Mann, ob das, was er ihm sagen will, durch drei Filter geht:
Nur wenn das, was der Mann erzählen wollte, durch alle drei Filter besteht, wäre es nach Sokrates’ Ansicht sinnvoll, es zu hören oder weiterzugeben. Diese Geschichte soll den Gedanken fördern, dass wir vorsichtig und verantwortungsbewusst mit unseren Worten umgehen sollten und unnötigen oder schädlichen Klatsch vermeiden.
Es gibt jedoch keine historischen Texte von Sokrates selbst (da er nichts Schriftliches hinterließ), in denen diese Geschichte eindeutig belegt ist. Sie repräsentiert vielmehr eine moderne Interpretation sokratischer Prinzipien, insbesondere seiner Betonung der Wahrheit, des Guten und der Tugend im Gespräch und im Denken.
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