SOZIO-EPIGENETIK – Interaktionismus

Die Sozio-Epigenetik beschäftigt sich mit der Verbindung zwischen sozialen Einflüssen und epigenetischen Veränderungen, die die Genexpression beeinflussen können. Sie untersucht, wie Umweltfaktoren, Verhaltensweisen und soziale Erfahrungen das An- und Abschalten von Genen beeinflussen können, was wiederum Auswirkungen auf die Gesundheit und Entwicklung haben kann.

Vertrauensvolle soziale Beziehungen sind von großer Bedeutung für unsere Gesundheit. Soziale Unterstützung kann dazu beitragen, den von Stress verursachten Druck abzumildern. Wenn wir beispielsweise von destruktiven Gedanken geplagt werden und die Möglichkeit haben, mit vertrauten Menschen darüber zu sprechen, unsere Gefühle auszudrücken und Trost zu finden, dann ist das ein erster Schritt zur Stressreduktion. Ebenso kann physische Nähe, ein tröstendes Gespräch und die emotionale Unterstützung anderer Menschen, sei es verbal oder durch Gesten der Zuneigung, zu weniger Stress, einem gesteigerten Gefühl der Geborgenheit, insgesamtem Wohlbefinden und einem verstärkten Vertrauen führen.

Gleichzeitig kann sich dieser Zusammenhang umkehren. Einsamkeit oder das Vorhandensein von destruktiven Beziehungen, in denen wir unter Stress stehen, sei es aufgrund von Erwartungen oder anderen Belastungen, können langfristig unsere psychische und physische Gesundheit beeinträchtigen und sogar zu Krankheiten führen.

Der Interaktionismus ist eine soziologische und psychologische Theorie, die betont, dass das Individuum durch soziale Interaktionen mit anderen Menschen und der Umwelt geprägt wird. Diese Theorie legt Wert darauf, dass das Verhalten und die Identität einer Person nicht nur durch innere Faktoren, sondern vor allem durch soziale Interaktionen, Kommunikation und den Austausch mit anderen Individuen geformt werden.

In der Soziologie betont der Interaktionismus, dass die individuelle Identität durch die sozialen Beziehungen und Interaktionen entsteht und sich entwickelt. Er betont die Bedeutung des sozialen Kontexts, der symbolischen Kommunikation und der subjektiven Interpretationen für das Verständnis von Verhalten und Identität.