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Schmutzige Gene: Wenn Gene schwächeln

Durch das Verständnis von SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl. Single Nucleotide Polymorphism) und epigenetischen Mechanismen können wir erkennen, wie genetische Variationen und externe Einflüsse unsere Gesundheit beeinflussen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um zu verstehen, wie “schmutzige Gene” zu einer Vielzahl von Beschwerden und Gesundheitsproblemen führen können. Zwei Arten der “Verschmutzung” sind:

  • Von Geburt an “schmutzig”: Diese Gene weisen genetische Polymorphismen oder “genetische Variationen” auf, die von den Eltern vererbt wurden. Jeder Mensch besitzt mehrere dieser Variationen, die von Geburt an vorhanden sind.
  • Durch Umwelt und Lebensstil verschmutzt: Diese Gene wurden durch äußere Einflüsse wie Ernährung, Stress, Umweltverschmutzung und Lebensgewohnheiten epigenetisch verändert. Diese Verschmutzung tritt im Laufe des Lebens auf und kann Gene an- oder abschalten.

Unterschied zwischen SNPs und “schmutzigen Genen”:

  • SNPs: Sind genetische Variationen, die fest in der DNA eines Individuums verankert sind und nicht verändert werden können. Ihre Auswirkungen können jedoch durch Lebensstil und medizinische Interventionen ‘gemanagt’ werden.
  • “Schmutzige” Gene: Beziehen sich auf Gene, die durch äußere Einflüsse beschädigt oder beeinträchtigt sind. Diese können durch verschiedene Maßnahmen verbessert oder „gereinigt“ werden, um ihre Funktion wiederherzustellen.

Die Unterscheidung hilft dabei, unterschiedliche Ansätze zur Gesundheitsförderung und Genom-Wissenschaft zu verstehen.

< \ > Problem: SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismen) sind genetische Variationen, die in Millionen im menschlichen Genom vorkommen. Während die meisten SNPs harmlos sind, können einige unsere Gesundheit stark beeinflussen und zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Epigenetische Mechanismen, die chemische Markierungen außerhalb der DNA-Sequenz umfassen, können erklären, warum manche Krankheiten Generationen überspringen und nicht alle, wie z.B. Zwillingspaare, gleichermaßen betreffen. Diese epigenetischen Effekte können bei der Entstehung von Krankheiten eine Rolle spielen, indem sie Gene an- oder abschalten und so ihre Funktion verändern.

Schmutz im Genom: Unsichtbare Gesundheitsrisiken

< | > Reaktion: Um die Auswirkungen von SNPs und epigenetischen Veränderungen zu verstehen, müssen wir sie zuerst detektieren. Dies geschieht durch genetische Tests und epigenetische Analysen, die die spezifischen Variationen und Markierungen in unserem Genom identifizieren. Indem wir diese Informationen kennen, können wir verstehen, wie bestimmte SNPs und epigenetische Mechanismen unsere Gesundheit beeinflussen. Unsere täglichen Aktivitäten, wie Atmen, sich bewegen, sich waschen und kleiden, Essen und trinken, Ausscheiden, Körpertemperatur regulieren, für Sicherheit sorgen, ruhen und schlafen, sich beschäftigen, Kommunizieren, fühlen und verhalten oder einen Sinn finden, können epigenetische Schalter umlegen und so Gene aktivieren oder deaktivieren, was wiederum unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden beeinflusst.

Epigenetische Störenfriede: Kleine Markierungen, große Auswirkungen

< / > Lösung: Durch gezielte Maßnahmen können wir die negativen Auswirkungen von SNPs und epigenetischen Veränderungen minimieren. Dazu gehört die Optimierung unserer Lebensweise durch gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement, um positive epigenetische Markierungen zu fördern. Außerdem können therapeutische Ansätze entwickelt werden, die spezifische epigenetische Veränderungen korrigieren oder SNPs in ihrer Wirkung abschwächen. Durch ein besseres Verständnis und die Integration dieser Erkenntnisse in die Medizin können wir unsere Gene und ihre epigenetischen Schalter so variieren, dass sie unsere Gesundheit maximieren und Krankheiten vorbeugen.

Folgende Gesundheitsprobleme können “schmutzige Gene” bereiten:

  1. Psychische und Verhaltensstörungen
  • ADS/ADHS: Konzentrationsprobleme und Hyperaktivität können auf genetische Variationen zurückzuführen sein, die die Neurotransmitter-Balance beeinflussen.
  • Angst: Bestimmte SNPs können die Produktion von Stresshormonen erhöhen und zu anhaltender Angst führen.
  • Benommenheit (Brain Fog): Epigenetische Veränderungen können die Gehirnfunktion beeinträchtigen und zu Konzentrationsstörungen führen.
  • Depression: Genetische Schwächen in der Serotonin-Produktion können depressive Verstimmungen verstärken.
  • Erschöpfung: Mitochondriale Dysfunktionen, verursacht durch genetische und epigenetische Faktoren, führen zu chronischer Müdigkeit.
  • Schlaflosigkeit und Schlafstörungen: Variationen in Genen, die den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren, können Schlafprobleme verursachen.
  • Reizbarkeit: Ungleichgewichte in Neurotransmittern, beeinflusst durch SNPs, führen zu erhöhter Reizbarkeit.
  • Gedächtnisstörungen: Genetische Defekte in Gedächtnis-relevanten Proteinen können die kognitive Funktion beeinträchtigen.
  1. Krebs
  • Brustkrebs: Mutationen in BRCA1 und BRCA2 erhöhen das Risiko für Brustkrebs signifikant.
  • Eierstockkrebs: SNPs in bestimmten Tumorsuppressorgenen können das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen.
  • Magenkrebs: Epigenetische Veränderungen können zur unkontrollierten Zellteilung und Krebsbildung im Magen führen.
  1. Herz-Kreislauf-Probleme
  • Atherosklerose: Genetische Variationen können die Fettstoffwechselstörung fördern und Plaque-Ablagerungen in den Arterien begünstigen.
  • Herzerkrankungen: Schwächen in Herzproteinen, verursacht durch genetische Mutationen, erhöhen das Risiko von Herzerkrankungen.
  • Bluthochdruck: SNPs in Genen, die den Blutdruck regulieren, können zu chronischem Bluthochdruck führen.
  • Schlaganfall: Genetische Anfälligkeit für Blutgerinnung kann das Schlaganfallrisiko erhöhen.
  • Erhöhte Triglycide: Genetische Variationen können die Fettverarbeitung stören und hohe Triglycide verursachen.
  1. Hormonstörungen bei Frauen
  • Wechseljahrbeschwerden: SNPs in hormonregulierenden Genen können die Symptome der Menopause verstärken.
  • Menstruationsbeschwerden: Genetische Schwächen können zu starken Krämpfen und unregelmäßigen Blutungen führen.
  • Menstruelle Migräne: Hormonelle Ungleichgewichte, beeinflusst durch Gene, können migräneartige Kopfschmerzen verursachen.
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS): Variationen in hormonellen Genen können die Symptome des PMS verstärken.
  1. Fruchtbarkeits- und Schwangerschaftsstörungen
  • Schwierigkeit, schwanger zu werden: SNPs können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und den Eisprung stören.
  • Schwierigkeit, ein Kind auszutragen: Genetische Schwächen können das Risiko von Fehlgeburten erhöhen.
  • Erhöhtes Risiko von Geburtsfehlern: Epigenetische Veränderungen während der Schwangerschaft können die Entwicklung des Fötus beeinflussen.
  1. Drüsen- und Organschwierigkeiten
  • Fettleber und andere Leberfehlfunktionen: Genetische Variationen können die Fettverarbeitung in der Leber stören.
  • Gallensteine: Schwächen in Genen, die die Gallenproduktion regulieren, können die Bildung von Gallensteinen fördern.
  • Dünndarmfehlbesiedelung (SIBO): Genetische Anfälligkeit kann die Balance der Darmflora stören und zu SIBO führen.
  • Schilddrüsenfunktionsstörung: SNPs können die Produktion von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigen.
  1. Stoffwechselstörungen
  • Heißhunger, insbesondere auf Süßigkeiten und Kohlenhydrate: Genetische Variationen können das Verlangen nach Zucker und Kohlenhydraten erhöhen.
  • Fettleibigkeit und Gewichtszunahme: Epigenetische und genetische Faktoren können den Stoffwechsel verlangsamen und zu Gewichtszunahme führen.

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